ElternWissen

"ElternWissen vermittelt Eltern umfangreiche Informationen,

wie sie die Nähe und Verbundenheit zu ihrem Baby und Kind

stärken und unterstützen können." 

 

ElternWissen ist ein Bildungsangebot von BeBi-Zeit im Sinne einer bedürfnis- & bindungsorientierten Entwicklungsbegleitung für Eltern mit Babys während des ersten Lebensjahres zur Förderung einer sicheren Eltern-Baby-Bindung und einer gesunden Selbstbehauptung.

 

"Sei ein Leuchtturm für Dich & Dein Kind!"

 

ElternWissen unterstützt Eltern bei der Bewältigung ihrer erzieherischen Aufgaben, ebenso wie bei der Gestaltung des familiären Alltags und bei sozialen Aufgaben. Das Bildungsangebot vermittelt unter anderem Wissen über Themen der Entwicklung des Kindes, entwicklungspsychologische Aufgaben und Krisen sowie Möglichkeiten zur Förderung einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung und konkrete Handlungsmöglichkeiten für eine gelingende bindungsorientierten Elternschaft im Alltag.

 

"Bevor du dein Kind in seinem Gefühlssturm halten kannst, musst du selbst-sicher stehen!"


 

ElternWissen zu den Themen

  • Schwangerschaft & Bindung
  • Geburt & Ent-Bindung
  • Entwicklungsaufgaben & -krisen in der Baby- & Kleinkindzeit
  • Partnerschaft zur Elternschaft
  • Übergänge und ihre Herausforderungen für Eltern und Kinder. u.v.m...

„Wenn Kinder Regeln ignorieren“

 

„Kinder brauchen Eltern, die einerseits die Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche des Kindes berücksichtigen, Orientierung und Schutz geben und auch auf sich selbst achten und für ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen sorgen. Ein klares und unterstützendes Erziehungsverhalten bietet Kindern eine verlässliche Grundlage zur Orientierung und Selbstregulation. Kinder entwickeln gegenüber solchen Eltern auf natürliche Weise ein respektvolles Verhalten, da die Integrität des Kindes bewahrt bleibt und seine Würde respektiert wird“.

 

Ein Beispiel

„Ein Kind hält sich beim Rollerfahren nicht an zuvor besprochene Regeln und Absprachen, etwa eine festgelegte Fahrstrecke. Auch im Alltag missachtet es Grenzen, zum Beispiel durch wiederholtes Spucken auf andere. Gespräche, Konsequenzen und Drohungen zeigen keine Wirkung. Welche Handlungsoptionen gibt es?“

 

 

ElternWissen

Das Kind befindet sich aktuell in der Phase der Autonomieentwicklung, die durch das fortwährende Austesten und Verschieben von Grenzen gekennzeichnet ist. Dieses Verhalten dient nicht dazu, die Eltern zu provozieren, sondern stellt einen natürlichen Bestandteil des kindlichen Forschungs- und Lernprozesses dar, insbesondere während dieser intensiven Entwicklungsperiode. In den ersten fünf Lebensjahren erwerben Kinder Wissen und Fähigkeiten in einem außergewöhnlich schnellen Tempo.

Weder Bestrafung noch ausführliche Gespräche sind in dieser Phase zielführend. Kinder benötigen Bezugspersonen, die in ihren Worten und ihrem Verhalten sehr klar, konsequent und authentisch sind. In diesem Alter zeigen Kinder bereits ein großes Bedürfnis nach Selbstständigkeit, verfügen jedoch oft noch nicht über die notwendige Reife oder entsprechende Fähigkeiten. Beispielsweise können sie Gefahren im Straßenverkehr häufig nicht richtig einschätzen. Daher ist es wichtig, dass Erwachsene die Leitung übernehmen und Orientierung bieten, ohne dabei die persönliche Integrität des Kindes zu beeinträchtigen.

Zunächst sollte geprüft werden, wo die persönlichen Grenzen der Eltern liegen und wie sie die jeweilige Situation einschätzen. Wenn das Kind bestehende Regeln nicht mehr einhält, kann es angebracht sein, zu prüfen, ob eine Erweiterung des Freiraums entsprechend der Entwicklung des Kindes sinnvoll ist. Neue Bezugspunkte können als Längenmaß dienen. Daraus lässt sich ein Spiel machen: „Fahr bis zum Baum, dann bis zum Briefkasten.“

Beispielsweise kann es vorkommen, dass ein Kind ohne zu zögern über die Straße fährt. Wenn es aktuell eine Phase großer Eigenständigkeit erlebt und die Regulation dieser Autonomiebestrebungen herausfordernd ist, kann es sinnvoll sein, die Entwicklungsumgebung – also den Ort, an dem das Kind Erfahrungen sammelt – entsprechend anzupassen oder zu verändern. So könnte das Rollerfahren für eine gewisse Zeit auf naturnahe Gebiete oder verkehrsfreie Plätze beschränkt werden.

 

Eltern sollten zunächst eine klare Einschätzung ihrer Ziele und der Fähigkeiten ihres Kindes vornehmen, bevor sie geeignete Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen

Eltern neigen häufig dazu, ausführlich zu kommunizieren, was jedoch nicht immer die gewünschte Wirkung bei Kindern erzielt. Viele Eltern geben umfangreiche Erklärungen, in der Hoffnung, das Kind werde dadurch Verständnis entwickeln und ein verantwortungsbewusstes Verhalten zeigen. Dahinter steht das berechtigte Anliegen, das Kind wertschätzend einzubeziehen und dessen Gefühle zu berücksichtigen. Ein etwa dreijähriges Kind wird weiterhin maßgeblich von seinen Impulsen geleitet und zeigt einen ausgeprägten Bewegungs- sowie Entdeckungsdrang. In diesem Entwicklungsstadium ist das Gehirn für umfangreiche verbale Informationen nur bedingt aufnahmefähig; zudem ist der kognitive Bereich bei Kindern dieses Alters noch nicht so weit entwickelt wie der emotionale beziehungsweise impulsive Teil. („Kindliche Hörstörung“) Elterliche Anweisungen sollten daher präzise und klar formuliert werden: Zum Beispiel: „Stopp! Bitte halte mit dem Roller an.“ Oder: „Bitte höre auf, diese Person mit Wasser zu bespritzen.“ Zusätzliche Erklärungen sind in solchen Situationen nicht erforderlich.

Ein gesundes Kind, wird es sich nicht immer an Ihre Aufforderungen halten, sondern ausprobieren, was möglich ist und wo die Grenzen wirklich verlaufen. Schließlich geht es ja zum einen darum, den persönlichen Aktionsradius zu erweitern und zum anderen, die Eltern und ihre Grenzen kennen zu lernen. In der akuten Situation kommt es darauf an, Ruhe zu bewahren und nicht zu drohen. Drohungen, wie etwa: „Wenn du das noch mal machst, nehme ich dir das weg!“ Solche Aussagen erzeugen bei Kindern Widerstand und führen oft zur Wiederholung des Verhaltens und meist geradewegs in einen Machtkampf.

Besser ist es, ruhig und mit wenigen Worten zu sagen: „Mir ist das ernst. Ich will das wirklich nicht. Ich erschrecke mich, wenn du so weit vorfährst.“ Und dann nehmen Sie ihm spätestens nach der zweiten Aufforderung in aller Ruhe den Roller oder das Glas aus der Hand. (Zweier- bzw. Dreierregel)

 

Eltern reden oft zu viel und der Wortschwall prallt an den Ohren des Kindes ab

Weitere Erklärungen, warum Gegenstände weggenommen werden, sind in der Regel nicht notwendig. Solche Erklärungen können die Klarheit gegenüber dem Kind beeinflussen. Es ist ratsam, ruhig und eindeutig zu bleiben. In den meisten Fällen weiß das Kind bereits, weshalb bestimmte Handlungen nicht erwünscht sind, sodass eine erneute Erklärung nicht erforderlich ist.

Zeigt das Kind Protestverhalten – was aus seiner Perspektive nachvollziehbar ist –, sollten Eltern idealerweise ruhig und wertschätzend reagieren. Eine angemessene Formulierung wäre: „Ich verstehe, dass du dich darüber ärgerst. Wir machen nun eine kurze Pause. Später kannst du den Roller beziehungsweise das Glas wieder bekommen.“ (nach dem Prinzip „NEIN-mit Herz“)

Eltern sollten in einer wohlwollenden Haltung den Kontakt zu ihrem Kind auch dann aufrechterhalten, wenn dieses Ärger oder Wut zeigt. Wohlwollen bedeutet in diesem Zusammenhang, dem Kind während seiner emotionalen Reaktion präsent und unterstützend zur Seite zu stehen, ohne übermäßige Intervention oder viele Worte. Freundlichkeit, Gelassenheit und das Einräumen von Zeit für die Verarbeitung der Gefühle sind hierbei zentrale Aspekte (vgl. Containing, Bion). Wenn ein Kind sehr aufgebracht ist, sollten Eltern anwesend bleiben, ohne das Kind übermäßig körperlich oder verbal zu beeinflussen. In einem Zustand von Wut benötigt das Kind Zeit, um sich selbst zu regulieren und kann dabei von der Unterstützung der Eltern durch ruhige Nähe und Verständnis profitieren.

Aussagen wie: „Ich habe dich ja gewarnt, du solltest auch auf mich hören,“ tragen eher zur Selbstberuhigung der erziehenden Person bei als zur Beruhigung des Kindes.

Aus dieser Vorgehensweise lernt das Kind: Meine Eltern übernehmen Verantwortung für mich und berücksichtigen ihre eigenen Wünsche. Möglicherweise entsteht der Eindruck, es handele sich hierbei um eine Strafe. Dies ist jedoch nicht der Fall, da eine Strafe mit vorherigen Drohungen oder Tadel verbunden wäre. Das beschriebene Vorgehen zeichnet sich vielmehr durch klares, ruhiges und entschlossenes Handeln aus, wobei unnötige Erklärungen vermieden werden, um Missverständnisse bei Kindern zu verhindern.

Wesentlich ist, eigene Standpunkte klar und authentisch zu kommunizieren (beispielsweise durch Aussagen wie „Das möchte ich nicht.“ oder „Das erschreckt mich.“) und die eigenen Grenzen sowie Wünsche verantwortungsvoll und konsequent zu vertreten. Viele Eltern empfinden dies als herausfordernd, da sie besorgt sind, die Bedürfnisse des Kindes zu übergehen oder es zu verletzen.

 

Fazit

Kinder brauchen Eltern, die einerseits die Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche des Kindes berücksichtigen, Orientierung und Schutz geben und auch auf sich selbst achten und für ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen sorgen. Ein klares, authentisches und unterstützendes Erziehungsverhalten bietet Kindern eine verlässliche Grundlage zur Orientierung und Selbstregulation. Kinder entwickeln gegenüber solchen Eltern auf natürliche Weise ein respektvolles Verhalten, da die Integrität des Kindes bewahrt bleibt und seine Würde respektiert wird.

 

 


Die emotionalen Grundbedürfnisse nach Young

in der Eltern-Kind-Beziehung

 

Jeffrey Youngs Konzept der emotionalen Grundbedürfnisse basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch fundamentale psychologische Bedürfnisse hat, deren Erfüllung eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung fördert. In der Elternschaft spielen diese Grundbedürfnisse eine zentrale Rolle, da sowohl Kinder als auch Eltern diese erleben und innerhalb der Beziehung gegenseitig beeinflussen. Eine unzureichende Erfüllung kann zur Entstehung maladaptiver Schemata führen, die das emotionale Erleben und Verhalten langfristig prägen.

 

ElternWissen: Die 5 emotionalen Grundbedürfnisse nach Young

 

1.Sichere Bindung

Kinder benötigen eine verlässliche und liebevolle Bezugsperson, die auf ihre emotionalen und körperlichen Bedürfnisse feinfühlig reagiert. Diese frühe Bindung bildet die Basis für emotionale Sicherheit und soziale Kompetenz.
Eltern brauchen ebenso sichere Bindungen – sei es zu ihrem Partner, Familie oder sozialen Netzwerken. Die emotionale Stabilität der Eltern wirkt sich unmittelbar auf ihre Fähigkeit aus, feinfühlig auf ihr Kind einzugehen.

 

2. Autonomie, Identität und Kompetenz

  • Kinder müssen in einem unterstützenden Umfeld ihre Selbstständigkeit entwickeln und ihre eigenen Entscheidungen treffen dürfen. Dies stärkt ihr Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Selbstregulation.
  • Eltern erleben durch die Elternschaft eine Transformation ihrer Identität. Sie brauchen Freiräume für eigene Entwicklung, Autonomie und das Erleben von Kompetenz, um eine resiliente Erziehungsfähigkeit zu gewährleisten.

 

3. Realistische Grenzen und Selbstkontrolle

  • Kinder benötigen klare, konsistente und faire Regeln, die ihnen Orientierung geben und eine gesunde Frustrationstoleranz fördern. Dies hilft ihnen, soziale Normen zu verstehen und eine verantwortungsbewusste Selbstregulation zu entwickeln.
  • Eltern müssen ebenso ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und setzen – insbesondere bei Überlastung oder Stress. Eine gesunde Selbstkontrolle ermöglicht ihnen, konstruktiv auf Konflikte zu reagieren und nicht impulsiv zu handeln.

 

4. Freiheit im Ausdruck von Bedürfnissen und Emotionen

  • Kinder sollten ihre Emotionen ausdrücken dürfen, ohne Angst vor Bestrafung oder Ablehnung. Dies fördert eine gesunde emotionale Verarbeitung und die Entwicklung von Empathie.
  • Eltern müssen sich ebenfalls erlauben, ihre Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu kommunizieren – sei es Freude, Erschöpfung oder Unsicherheiten. Ein authentischer Ausdruck von Emotionen innerhalb der Familie fördert ein emotional stabiles Umfeld.

 

5. Spontaneität und Spiel

  • Kinder erleben über spielerische Interaktionen eine natürliche Form der Emotionsregulation und kreativen Problemlösung.
  • Eltern profitieren ebenso von spielerischer Interaktion mit ihren Kindern, da dies den Stress reduzieren, die Bindung stärken und Freude fördern kann.

 

Wissenschaftliche Relevanz

Forschungen zur Bindungstheorie (z. B. Bowlby & Ainsworth) sowie der Schematherapie zeigen, dass die Qualität der frühkindlichen Bindung einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit im Erwachsenenalter hat. Zudem belegen Studien, dass elterliche Selbstfürsorge und das Erkennen eigener emotionaler Bedürfnisse zentrale Schutzfaktoren für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung sind. Ein achtsamer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen unterstützt Eltern darin, stressresistenter zu sein und ihre Kinder feinfühlig zu begleiten.

 

Fazit

Die emotionale Dynamik zwischen Eltern und Kindern ist wechselseitig und prägend. Eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Grundbedürfnissen kann Eltern helfen, eine gesunde, unterstützende und förderliche Umgebung für ihre Kinder zu schaffen.

 

 


Emotionale Kompetenz

der Schlüssel zur gesunden Eltern-Kind-Bindung

 

 "Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein innerer Raum.

In diesem Raum liegen unsere Freiheit und die Möglichkeit,

unsere Antworten zu wählen."

 

Dieses Victor Frankl zugeschriebene Zitat ist ein wichtiges Ziel beim

Erwerb emotionaler Kompetenzen.

 

 

ElternWissen: Warum ist der Umgang mit Emotionen so wichtig?

Emotionale Kompetenz ist eine fundamentale Fähigkeit, die nicht nur die Persönlichkeit eines Menschen formt, sondern auch die Qualität von Beziehungen beeinflusst. Besonders in der Elternschaft spielt die Fähigkeit zur Emotionsregulation eine zentrale Rolle: Sie hilft dabei, eine stabile, liebevolle Bindung zum Kind aufzubauen und fördert eine gesunde Entwicklung.

Der österreichische Psychiater Viktor Frankl betonte die Bedeutung des inneren Raums zwischen Reiz und Reaktion. In diesem Raum liegt unsere Freiheit – die Möglichkeit, bewusst zu entscheiden, wie wir auf Emotionen reagieren. Gerade für Eltern ist diese Fähigkeit essenziell, da sie den Umgang mit den eigenen Gefühlen sowie die emotionale Entwicklung des Kindes beeinflusst.

Emotionale Kompetenz als Basis für gesunde Beziehungen

Viele zwischenmenschliche Konflikte entstehen durch Schwierigkeiten in der Emotionsverarbeitung.

Wer seine Emotionen nicht bewusst steuern kann, reagiert oft impulsiv oder fühlt sich von seinen Gefühlen überwältigt. Dies kann sich negativ auf die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern auswirken.

Eltern, die ihre Emotionen reflektieren und regulieren können, sind in der Lage:

  • Auf kindliche Bedürfnisse einfühlsam zu reagieren
  • Konflikte gelassen und konstruktiv zu lösen
  • Ein Vorbild für gesunde Emotionsverarbeitung zu sein
  • Eine sichere Bindung aufzubauen, die das Vertrauen des Kindes stärkt

Wie Eltern ihre emotionale Kompetenz stärken können

Emotionale Kompetenz ist nicht angeboren, sondern erlernbar. Eltern können durch bewusste Selbstreflexion und gezielte Strategien ihre Fähigkeit zur Emotionsregulation verbessern:

  1. Achtsamkeit im Alltag – Bewusst wahrnehmen, welche Emotionen in Stresssituationen auftauchen, und innehalten, bevor impulsiv gehandelt wird.
  2. Eigene Emotionen akzeptieren – Gefühle wie Wut, Frustration oder Überforderung nicht verdrängen, sondern bewusst annehmen und regulieren.
  3. Kommunikation über Emotionen – Mit dem Partner oder Vertrauenspersonen über Herausforderungen sprechen und Gefühle nicht allein bewältigen.
  4. Selbstfürsorge priorisieren – Eltern, die ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse ernst nehmen, sind ausgeglichener und können feinfühliger auf ihr Kind reagieren.

Fazit

Emotionale Kompetenz ist eine Schlüsselkompetenz in der Elternschaft. Wer seine eigenen Emotionen bewusst wahrnimmt und reguliert, schafft die Grundlage für eine sichere und liebevolle Bindung zu seinem Kind. Durch Achtsamkeit und Selbstfürsorge können Eltern ihre emotionale Stabilität stärken – für eine positive Entwicklung des Kindes und ein harmonisches Familienleben.

 

 "Je sicherer Eltern sich emotional innerlich fühlen,

umso freier können sie sich im Umgang mit ihrem Kind und in der Welt bewegen."

 

 


Die Kraft des Willens & die Fähigkeit ihn zu gebrauchen

 

„Ich brauche kein Opfer meiner Umstände zu sein – ich habe die Kraft, zu wählen, wie ich mich fühle. Mein Leben gehört mir, und ich entscheide, welchen Blickwinkel ich darauf einnehme.

Auch wenn es momentan nicht ganz meinen Träumen entspricht, kann ich bewusst bestimmen, wie ich die Realität wahrnehme, wie ich mir selbst begegne und mit mir umgehe. Mit meiner inneren Haltung gestalte ich meine Welt.“

„Die äußeren Gegebenheiten lassen sich nicht immer beeinflussen – das ist eine Tatsache.

Doch unsere innere Haltung liegt in unserer Hand und kann jederzeit verändert werden.“


"Streiten vor Kindern – warum das gut sein kann!?“

 

Warum Kinder davon profitieren, wenn Eltern

konstruktiv streiten


Streit gehört zum Familienalltag – mal leise, mal laut, mal tränenreich. Doch während viele Eltern Konflikte lieber vor ihren Kindern verbergen, bietet gerade das bewusste und respektvolle Streiten eine enorme Chance für die kindliche Entwicklung. Denn: Kinder lernen am lebendigsten durch echtes Erleben – vor allem durch das, was Mama und Papa ihnen vorleben.

 

Lernen durch Beobachtung

Laut der sozial-kognitiven Lerntheorie übernehmen Kinder das Konfliktverhalten der Eltern und integrieren es in ihre eigenen zwischenmenschlichen Beziehungen. So gestalten sie später ihre Freundschaften, ihre Partnerschaften – ja sogar die Dynamik zwischen Geschwistern – auf ähnliche Weise, wie sie es Zuhause erlebt haben.

 

Versöhnung als Signal für emotionale Sicherheit
Ein konstruktiver Streit vor den Augen der Kinder – also ein offener Austausch ohne Beschimpfungen, gefolgt von einer ehrlichen Versöhnung – zeigt, dass Meinungsverschiedenheiten nicht bedrohlich sein müssen. Vielmehr lernen Kinder, dass unterschiedliche Bedürfnisse normal sind und dass man Konflikte mit Respekt und Verständnis lösen kann.

 

Was Kinder daraus mitnehmen
Sie lernen, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu benennen, andere Perspektiven zu akzeptieren und Kompromisse zu finden. Das stärkt nicht nur ihr Selbstwertgefühl – es hilft ihnen auch, gesunde Grenzen zu setzen und später eigene Werte selbstbewusst zu vertreten.

 

Fazit

Streit gehört zum Leben. Doch wie wir streiten, entscheidet darüber, ob unsere Kinder dabei wachsen – oder verunsichert werden.
Eltern müssen nicht perfekt sein – aber ehrlich, respektvoll und lernbereit. Denn genau das gibt Kindern Halt und zeigt ihnen: Auch schwierige Situationen lassen sich liebevoll meistern. Konstruktives Streiten ist also kein Makel im Familienleben, sondern ein echtes Geschenk – eines, das Kinder ein Leben lang begleitet.

 


" Kinder benötigen Erwachsene, die eine Intuition und das Wissen darüber haben,

was Kinder in ihren frühen und späteren Entwicklungsabschnitten an Halt, Spiegelung, Anleitung & Steuerung, Richtungsweisung & Grenzsetzung benötigen, um sich strukturell entfalten zu können (G. Rudolf, 2022).